Campingplatz

Marlena Frei: Bushcamping – Abenteuer Regenwald

Bereits an meinem ersten Wochenende in Tieri, hatte ich das Glück mit meiner Gastfamilie campen fahren zu können. Ich hatte keine Ahnung was auf mich zukommen würde und wie ein typischer Campingtrip in Australien aussehen würde.

Samstagsmorgens ging es dann los. Als wir beim Camp (Platypus Bush Camp Finch Hatton) ankamen, war ich überrascht. Das Camp bestand aus einer großen leeren Wiese, wo an einem alten Holztisch ein alter Mann mit freiem Oberkörper saß.

Platypush Bush Camp

Platypus Bush Camp

Meine Gasteltern redeten mit diesem Mann namens Wazza, der sich als Besitzer herausstellte und fingen an unser Zuhause für die nächsten Tage aufzubauen. Für mich hatten sie ein Zelt und ein Feldbett. Sie selbst hatten einen Campertrailer. Der normale Anhänger an unserem Auto war aufgeklappt ein großes Zelt. Außerdem war ein Herd, eine Arbeitsfläche, Besteck und Geschirr in der Seite verstaut. Ich war absolut fasziniert von der Campingausstattung.

Als alles aufgebaut war, liefen wir los. Bushwalking durch den Regenwald. Ziel war ein wunderschöner Wasserfall für den sich der Weg gelohnt hat. In dem Wasserfall konnte man Schwimmen und die Abenteuerlustigen hatten die Möglichkeit um den Wasserfall herum zu klettern. Es war traumhaft und das Wasser sehr angenehm kühl.

Nachdem wir den ganzen Weg wieder zurück gelaufen waren, brauchten wir erneut eine Abkühlung. Wir gingen zum „Swimming Pool“, der zum Camp gehörte. Dafür musste man durch Wazzas Zuhause. Es handelte sich um ein sehr interessantes Holzgebilde. Alles offen. Die Küche war ein überdachter Abschnitt vor dem „Holzhaus“. Es war faszinierend zu sehen, wie ein Mensch auf diese Art und Weise ganz alleine im Regenwald leben konnte – für mich unvorstellbar. Doch auch der Pool brachte eine Überraschung mit sich, denn entgegen meinen Erwartungen handelte es sich dabei um einen Fluss, in dem man schwimmen konnte.

Abends kochten wir und saßen schön zusammen. Es war ein schöner Tag mitten im Regenwald. Gruselig wurde es jedoch, als ich nachts auf die Toilette musste und mich zwei Augen im Dunklen anstarrten. Ein Possum, wie ich im Nachhinein herausgefunden habe.

Forest Fly und Eungella

Am nächsten Tag hatte meine Hostmum Forest Fly für uns gebucht. Wieder wanderten wir durch den Regenwald. Über uns hingen Fledermäuse von den Bäumen. Wir bekamen die passende Ausrüstung und mussten noch ein gutes Stück durch die Hitze laufen, bevor es losging. Durch den Wald waren Stahlseile gespannt, an denen wir mit unserem Gurt befestigt wurden. Der Gurt war wie ein Sitz. Dann ging es los. Wir hatten eine Bremse, sodass wir selbst über das Tempo entscheiden konnten. Wir flogen durch die Baumkronen, auf der Höhe der Fledermäuse. Es war faszinierend und definitiv ein schöner Ausflug.

3. Forest Fly Fledermäuse

Danach fuhren wir nach Eungella zu einem schönen Aussichtspunkt. Wir aßen in Eungella noch zu Mittag, bevor wir zurück fuhren.
Nah beim Camp gab es neben den Swimming Pool einen Platypus Pool, in dem die australischen Tiere zu finden seien. Wir warteten lange, doch kein Platypus zeigte sich. Doch dafür sah ich Schildkröten, was ich genauso toll fand.

Swimming Pool

Swimming Pool

Da ein Platypus zu den typischen australischen Tieren gehört, versuchte ich am nächsten Morgen nochmal mein Glück und stand extra früh auf, da diese nur früh morgens oder gegen Abend zu sehen seien. Doch wieder hatte ich kein Glück.

Wasserfall „Wheel of Fire“

Für den Tag war erneut eine Wanderung geplant. Dieses Mal wollten wir länger wandern, um den Wasserfall „Wheel of Fire“ besuchen zu können. Der anfangs schöne Wanderweg endete vor einem Fluss, welchen man durch das Hüpfen von Stein zu Stein überqueren musste. Ich war froh, als ich heil auf der anderen Seite ankam, wo einige (ich erinnere mich an eine Zahl über 300) Treppenstufen auf uns warteten. Es war anstrengend und umso froher waren wir, als wir uns im Wasserfall abkühlen konnten. Die Gegend war traumhaft und wir genossen den Tag in vollen Zügen. Wir picknickten beim Wasserfall, bevor wir zurück liefen.

Beim Camp gingen wir uns wieder im Fluss abkühlen. Auf einmal fing es an zu donnern. Wir waren gerade aus dem Wasser draußen, da fing es richtig an zu gewittern. Es blitzte und donnerte. Unglaubliche Massen an Wasser kamen auf die Erde. Wir flüchteten uns in die überdachte Campküche und warteten, dass es aufhörte. Danach hieß es aufräumen und schon zusammen packen. Da wir bei diesem Wetter nicht draußen kochen konnten, entschieden wir uns im nächsten Dorf in einem Pub zu Abend zu essen. Danach gingen wir sofort schlafen.

Am letzten Tag wollte ich um 5 Uhr morgens mein Glück beim Platypus Pool versuchen, doch natürlich hatte ich auch so früh am Morgen keinen Erfolg. Als alles zusammen gepackt war, fuhren wir zurück nach Hause.

4. Wheel of Fire

4. Wheel of Fire

Es war ein schönes und spannendes Wochenende. Ich hatte viel Spaß und war froh, diese Zeit gemeinsam mit meiner Gastfamilie verbracht zu haben. Ich hatte das Gefühl, dass wir uns durch die gemeinsamen Tage besser kennengelernt hatten und hoffte, dass würde das Zusammenleben in den nächsten Monaten erleichtern. Außerdem habe ich den Regenwald Australiens kennengelernt und einige spannende Dinge erlebt. Nach diesen Tagen freute ich mich unglaublich auf die nächsten Wochen.

Bildquellen: © Marlena Frei

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