3. Tag Hunter Valley - Riley und ich

Hunter Valley – Ein Wochenende im Weingebiet der Reichen

Das erste Aprilwochenende wollte ich gemeinsam mit meiner Gastfamilie bei Sarahs Eltern verbringen, da Sarahs Schwester ihren 21. Geburtstag feiern wollte. Freitagsmorgens ging es los. Ein großes Abenteuer für Riley, der an diesem Tag mit dem Bus fahren, im Flugzeug fliegen und seine Großeltern wiedersehen konnte.

Schon die Busfahrt zum Flughafen machte ihn glücklich, er war ganz aufgeregt. Als wir dann am Flughafen ankamen und in der Virgin Australia Lounge mit Blick auf die Flugzeuge zu Mittag aßen, wurde er immer aufgeregter. Es war so schön, die Begeisterung des kleinen Jungen zu sehen und diese Momente mit ihm erleben zu können. Ich war noch nie mit einem kleinen Kind geflogen, deshalb war es auch für mich eine neue Erfahrung. Als wir endlich im Flugzeug saßen, war Riley nach wie vor aufgeregt. Er schaute ganz gespannt aus dem Fenster, schien es nicht glauben zu können, dass er tatsächlich in einem Flugzeug saß.

Wir flogen von Melbourne nach Newcastle. Als wir dort aus dem Flieger kamen, wartete schon Julie, Sarahs Mutter, auf uns. Sie freute sich unglaublich darüber ihren kleinen Enkelsohn wieder sehen zu können.

Als wir bei ihr im Auto saßen, schlief Riley ziemlich schnell ein. Ich schaute aus dem Fenster und war fasziniert von der Natur. Hunter Valley ist eine grüne Region in der Nähe von Newcastle und Sydney, die besonders für den Weinanbau bekannt ist. Auch Sarahs Eltern besitzen (unter anderem) ein großes Weingut, das Julie uns als erstes zeigen wollte. Ihr Weingut war ein schöner, ruhiger Ort, mitten in der Natur. Sarahs Eltern hatten in den letzten Jahren eine Verkaufshalle gebaut. Tausende Flaschen Wein wurden dort gelagert, zum Probieren und Verkauf angeboten. Alles war sehr stilvoll und gemütlich eingerichtet. Sarahs Vater war gerade noch dabei ein weiteres Gebäude zu bauen. Wir verbrachten also den ersten Nachmittag dort und genossen die Sonne, während Riley sich darüber freute, mal wieder Zeit mit seinen Großeltern verbringen zu können.

Als wir danach zu Sarahs Eltern nach Hause fuhren, konnte ich nicht aufhören zu staunen. Sie leben in „The Vintage“ – einem Ort für Reiche und Golfspieler. Schon als wir in „The Vintage“ abbogen, sah man, dass es etwas Besonderes war. Alles war grün und gepflegt. Kleine Seen, Blumenbeete und Grünstreifen hießen die Besucher willkommen. Überall gab es Schilder, die einem mitteilen, was „The Vintage“ sonst noch zu bieten hat. Einige Golfplätze befinden sich zwischen den Wohngebieten. Die Häuser selbst waren unglaublich. Große, moderne Häuser. Auch das Haus von Sarahs Eltern war riesengroß und wunderschön. Sie haben dort so viele freie Zimmer und Bäder, dass es gar kein Problem für sie war, dass ich mitkam und sie mir sogar ein eigenes Zimmer anbieten konnten.

Da am Samstagabend die Geburtstagsfeier für Sarahs Schwester stattfinden sollte, gab es samstags noch einiges zu tun und zu erledigen. Wieder verbrachten wir einige Zeit auf dem Weingut, bevor wir zu Sarahs Großeltern fuhren. Riley hatte das Glück noch Urgroßeltern zu haben, welche ungefähr im gleichen Alter wie meine Großeltern sind. Ich freute mich darüber die Familie kennenlernen zu dürfen und dachte viel an meine Familie Zuhause.

Um 17 Uhr sollte die Party schon beginnen. Alles war anders, als ich mir einen 21. Geburtstag vorgestellt hätte. Die Feier fand auf dem Weingut statt. Die Mehrzahl der Gäste waren Verwandte oder Freunde von Sarahs Eltern. Emma selbst hatte nur wenige Freunde eingeladen. Draußen gab es einige schöne Sitzmöglichkeiten, ich bewunderte den Sonnenuntergang, später gab es ein Lagerfeuer. Die Eltern hatten Fingerfood selbst zubereitet und einen Catering Service organisiert, der grillte. Eine junge Frau spielte Gitarre und sang dabei. Es war ein schöner Sommerabend. Ich unterhielt mich mit vielen Verwandten, doch leider hatte ich nichts mit den jungen Leuten zu tun. Statt einer großen Party, war dies eher eine Feier für die Eltern mit ruhiger Musik, Wein, guten Freunden und leckerem Essen. Doch trotz allem war es ein schöner Abend.

Sonntagsmorgens ging es früh wieder zum Weingut, dort sollte es ein gemeinsames Frühstück geben. Sarahs Vater stand am Grill und bereitete Eier, Würstchen und Speck vor – ein richtiges Aussie Breakfast! Dazu gab es Brötchen (ausnahmsweise kein Toast) und Saft. Wir saßen alle schön zusammen, bevor es ans Aufräumen und sauber machen ging. Kurz später kamen schon die ersten Gäste zum Wein probieren.
Mittags nutzte ich die Zeit, um „The Vintage“ weiter zu erkunden. Als Riley wach wurde, machten wir einen kleinen Familienausflug zu einem anderen Weingut „Tempus Two“. Dort gingen wir in ein Käsegeschäft, testeten Wein und sahen Kängurus. Es war ein sehr kurzer, aber trotzdem schöner Ausflug.

Am nächsten Morgen ging es dann wieder zurück nach Melbourne. Zunächst fuhren wir mit dem Auto bis nach Sydney, dann mit dem Zug an den Flughafen. Da es billiger war, flogen wir mit verschiedenen Flugzeugen und trafen uns erst in Melbourne wieder.

Auch wenn ich nicht so viel an diesem Wochenende gesehen und erlebt habe, konnte ich eine ganz neue Seite Australiens entdecken, Zeit mit meiner Gastfamilie verbringen und die Familie meiner Gastmama kennenlernen. Ich bin froh darüber, dass sie mich mit nach Hunter Valley genommen haben und hatte dort eine schöne Zeit.

Bildquellen: © Marlena Frei

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