Du bist Outdoor-Fan und genießt es, deine Freizeit in der Natur zu verbringen? Dann hast du bestimmt bereits vom „Canyoning“ gehört. Ob in Familie, zusammen mit Freunden oder allein – beim Canyoning kannst du die unberührte Natur in all ihren Facetten auf intensive Art und Weise neu erleben.
Beim Canyoning durchwanderst du Schluchten und Klammen, musst dich von steilen Felswänden abseilen oder hinaufklettern, ins Wasser springen und manchmal sogar tauchen. Die Wanderungen werden zusammen mit einem Tourguide absolviert und sind ein tolles Erlebnis für Abenteurer, welche einen sportlichen Mix mit Herausforderung suchen.
In unserem Guide erfährst du, was Canyoning ist, welche Ausrüstung du brauchst und was beim Schluchtenwandern wichtig ist.
Was ist Canyoning?
Canyoning wird vom Begriff „Canyon“ abgeleitet, welcher soviel wie Schlucht bedeutet. Wenn du dir Bilder vom Grand Canyon in den USA ansiehst, dann weißt du wie eine solche Felslandschaft aussieht. Um Canyoning erleben zu können, musst du aber keinen Urlaub in Amerika machen. Auch in Deutschland und Österreich können Schluchten bewandert werden.
Beim Canyoning begehst du eine Schlucht von oben nach unten. Durch Klettern, Abseilen, Rutschen, Schwimmen und Tauchen kämpfst du dich gemeinsam mit anderen Tourteilnehmern durch die Schlucht. Bei manchen Touren muss sogar von Felsen hinunter ins Wasser gesprungen werden.
Je nach Schwierigkeitsgrad der Wanderung erfordert das Canyoning Mut, sportliche Fitness und ein gewisses Maß an Koordination. Erfahrung im Klettern, Abseilen und Wandern ist empfehlenswert aber keine Voraussetzung.
Wo kann man Canyoning machen?
Das Canyoning ist überall da möglich wo es felsig ist und sich tiefe Einschnitte im Gestein gebildet haben. Schluchten entstehen in erster Linie durch fließende Gewässer, welche sich ihren Weg durch schroffe Felslandschaften bahnen. Aus diesem Grund triffst du bei Schluchtenwanderungen auch immer wieder auf Flüsse, Bäche und Wasserfälle. Das Element Wasser spielt beim Canyoning grundsätzlich eine wichtige Rolle, da es Teil der Herausforderung bei jeder Canyon-Tour ist.
Das Schluchtenwandern (auch Schluchteln genannt) ist in Deutschland und Österreich vor allem im Alpenraum möglich. Je nach Art der Schlucht werden von Bergführern Touren mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad angeboten. Das Level der Canyoning-Tour richtet sich in erster Line nach der Kletterschwierigkeit, den Abseilstellen und den Wasserbedingungen.
Bei leichten Touren gibt es in der Regel nur sehr einfache Kletterstellen und kaum Wasserströmungen. Beim Abseilen müssen nur selten Höhenunterschiede von mehr als 10 Metern überwunden werden. Bei Canyoning Touren für Fortgeschrittene haben die Teilnehmer weit mehr Herausforderungen zu meistern.
Längere Schwimmpassagen und die Bewältigung von größeren Sprüngen von bis zu 10 Meter sind keine Seltenheit. Canyoning Routen mit hohem Schwierigkeitsgrad sind nur für Profis empfehlenswert. Bei diesen Touren wird bereits viel Erfahrung im Schluchtenwandern inklusive Klettern und Abseilen vorausgesetzt. Zudem ist ein hohes Fitnesslevel Grundvoraussetzung.
Bin ich fit genug für das Schluchtenwandern?
Wer an einer Canyoning Tour teilnehmen möchte, sollte fit sein und auf jeden Fall über Schwimmkenntnisse verfügen. Aus diesem Grund liegt das Mindestalter bei vielen Wanderungen auch bei ca. 6 oder gar 14 Jahren.
Welche Ausrüstung wird benötigt?
Ausrüstung zum Klettern und Abseilen wird in der Regel immer vom Tourguide gestellt. Darunter befinden sich Neoprenanzug und –socken, Helm, Gurt und ggf. spezielle Canyoning-Schuhe. Selber mitzubringen sind Badesachen, ein zweites paar Wanderschuhe und ein Handtuch fürs Umziehen.
Brillenträger sollten daran denken ein Brillenetui mitzubringen, in welchem die Brille sicher verstaut werden kann. Lange Haare sollten während der Tour unbedingt zusammengebunden werden. An ein Haarband oder Ähnliches sollte auf jeden Fall im Gepäck mit dabei sein. Schmuck am besten zu Hause oder im Auto lassen. In jedem Fall muss dieser vor der Schluchtenwanderung aus Sicherheitsgründen abgelegt werden.
Meine Erfahrungen beim Canyoning in Bayern
Ich war und bin selbst noch Einsteiger und hatte bereits vor 2 Jahre eine Basistour in Bayern gemacht. Für die zweite Schluchtenwanderung habe ich mich für eine Route für Fortgeschrittene in der Starzlachklamm im schönen Allgäu entschieden. Mein Touranbieter waren die Canyonauten aus Sonthofen.
Die Tour hieß „Canyoning Fun“ und Spaß hatten wir wirklich alle. Die Route war deutlich anspruchsvoller als noch meine Basis-Tour vor 2 Jahren. Alles war ein wenig weiter, höher und rasanter. Die Landschaft war wirklich atemberaubend und sorgt für ein bleibendes Erlebnis. Die Sicherheit wurde bei unserer Schluchtenwanderung immer großgeschrieben. Alle aufkommenden Fragen von uns oder den anderen Teilnehmern wurden professionell beantwortet.
Der Spaß kam natürlich auch nicht zu kurz. Besonders die Sprünge sorgten für viel Adrenalin! Nach dem rund vierstündigen Ausflug waren wir platt aber glücklich. Wer sich für die von uns durchgeführte Canyoing-Tour interessiert, findet hier alle Informationen zu unserer Route aber auch allen anderen Schluchtenwanderungen der Canyonauten.
Fazit
Canyoning macht Spaß und ist eine tolle Alternative zu anderen Outdoor-Sportarten. Wem der Kletterpark um die Ecke nicht anspruchsvoll genug ist, oder wer sowieso einen Urlaub in den Alpen plant, für den könnte das Schluchtenwandern den Extra-Kick geben. Zu beachten ist allerdings, dass das Schluchteln in der Regel nur von April bis Oktober gemacht werden kann. Die Sicherheit sollte beim Canyoning immer an erster Stelle stehen. Mehr Informationen zum sicheren Schluchtenwandern findest du auf der Seite der BFU (Beratungsstelle für Unfallverhütung).