Ein Wanderurlaub kann zu einem wunderbaren und unvergesslichen Erlebnis werden. Allerdings nur dann, wenn dabei auch auf die entsprechende Ausrüstung geachtet wird. Wenn bei der jeweiligen Wetterlage die falsche Kleidung gewählt oder auf wichtige Utensilien vergessen wird, kann die Tour jedoch auch schnell zum Alptraum werden. Deshalb ist es gerade für den Wanderurlaub so wichtig, stets die passende Ausrüstung zur Hand zu haben. Vor allem das folgende Equipment sollte dabei auf keinen Fall fehlen.
Die Art der Wanderung ist entscheidend
Wer wissen möchte, was er für eine Wanderung anziehen soll und welche Ausrüstungsgegenstände keinesfalls im Rucksack fehlen dürfen, sollte sich zunächst einmal überlegen, welche Art von Wanderung er unternimmt.
Es macht beispielsweise einen entscheidenden Unterschied, ob der Ausgangspunkt einer Tour ein Hotel in Schenna oberhalb Meran oder ein Zelt in Grönland ist. Wer sich auf den Weg macht, sollte sich im Vorfeld vor allem Gedanken über die technischen Herausforderungen, die Höhendifferenz, die Gesamtdistanz und die zu erwartenden Wetterbedingungen machen.
Das hilft in weiterer Folge dabei, zu entscheiden, was auf alle Fälle auf die Tour mitmuss und was besser zuhause bleiben kann, um das Gewicht der Last möglichst gering zu halten. Je weiter die Wanderung ist und je mehr Höhenmeter dabei absolviert werden müssen, desto wichtiger ist es, leicht zu packen, denn jedes gesparte Kilogramm entlastet die Beine. Das macht sich dann gerade gegen Ende einer Wanderung stark bemerkbar.
Entscheidend bei der Wahl der Ausrüstung ist vor allem, ob es sich um eine Tageswanderung oder einen mehrtägigen Trek handelt.
Die passende Kleidung für die Wanderung
Welche Kleidung für eine Tour richtig ist, wird vor allem von den äußeren Faktoren beeinflusst. Dazu zählen in erster Linie das in der Gegend grundsätzlich vorherrschende Klima und die Jahreszeit, in der die Wanderung unternommen wird. Je nach Jahreszeit können die Bedingungen für eine Tour sehr unterschiedlich sein. Das Augenmerk sollte deshalb darauf liegen, sich vor allem vor der Kälte oder der Hitze und dem Regen und der Sonne zu schützen.
Neben den allgemeinen Klimabedingungen ist ein Blick auf die voraussichtliche kurzfristige Wetterlage unabdingbar. Auf dem Smartphone stehen dafür eine Vielzahl von Wetter-Apps zur Verfügung. Besteht auch nur die geringste Wahrscheinlichkeit, dass es zu Regenfällen oder starken Windböen kommt, so ist es wichtig, dafür entsprechend vorzusorgen.
Beginnen wir am unteren Ende des Körpers. Hier sind ein gutes Paar Wanderschuhe passend zum jeweiligen Terrain sowie qualitativ hochwertige Wandersocken sehr wichtig, um Blasen und Schürfungen zu vermeiden.
Unter der Wanderkleidung empfiehlt es sich, atmungsaktive Unterwäsche zu tragen, die die Feuchtigkeit nach außen transportiert. Darüber kann je nach Wetterlage eine Short oder eine lange Wanderhose sowie ein Fleece-Pulli oder eine dünne Daunenjacke angezogen werden. Sind kalte Temperaturen zu erwarten, gehören auf alle Fälle zusätzlich eine dicke Daunenjacke und Handschuhe in den Rucksack.
Bei Regen sollte zusätzlich auch noch eine wasserdichte Überhose und eine Regenjacke eingepackt werden. Je nach Wetterbedingungen muss auch noch die passende Kopfbedeckung in Form einer Kappe oder Haube gewählt werden. Gerade für Bergtouren ist es ratsam, ein zusätzliches T-Shirt einzupacken. Denn selbst geübte und konditionell starke Wanderer kommen verschwitzt am Gipfel an und freuen sich auf dann auf trockene Kleidung, um sich nicht zu erkälten.
Bei einer Tour, die über mehrere Tage geht, sollte zudem auch an frische Unterwäsche zum Wechseln gedacht werden. Wer spezielle Aktivitäten wie das Canyoning plant, braucht natürlich nochmal darauf zugeschnittene Kleidung und Ausrüstung.
Die perfekte Ausrüstung zusammenstellen
Die Basis für die Ausrüstung bildet der Rucksack. Für eine kurze Wanderung reicht in der Regel ein Wanderrucksack mit einem Volumen von 10 bis 20 Litern. Bei mehrtägigen Touren ohne Unterkunft sollte das Volumen etwa 70 Liter betragen. Eine Regenhülle schützt den Rucksack und den Inhalt bei einem heftigen Regenguss zuverlässig.
Die Flüssigkeitszufuhr während einer Wanderung ist sehr wichtig. Eine Trinkflasche oder Thermosflasche sollte deshalb bei keiner Trekking-Tour fehlen. Vor allem im steilen Gelände können qualitativ hochwertige Trekkingstöcke eine große Hilfe darstellen, um Kraft zu sparen. Mikrofaser-Handtücher benötigen wenig Platz und fallen kaum ins Gewicht und sollten deshalb ebenfalls in den Rucksack.
Bei einer Tour im unwegsamen Gelände gehören darüber hinaus Klettergurt, Seil und Karabiner zur Standard-Ausstattung.
Wer mehrere Tage ohne feste Unterkunft unterwegs ist, benötigt außerdem ein Zelt, einen Schlafsack und eine Isomatte für die Übernachtungen. Für die Zubereitung des Essens dient ein Campingkocher und passendes Kochgeschirr.
Sicherheit ist oberstes Gebot bei einer Wanderung
Wer sich auf eine Wanderung begibt, kann in unterschiedliche gefährliche Situationen geraten, denen er im Alltag in der Regel nicht begegnet. Daran sollte auch bei der Ausrüstung gedacht werden.
Das Wichtigste dabei sind ein entsprechendes Erste-Hilfe-Set und eine Rettungsdecke. Zudem sollten bei jeder Wanderung ein Multitool-Messer und eine Taschenlampe mitgeführt werden. Das Handy sollte vollständig beladen sein. Bei einer Mehrtagestour kann eine Outdoor-Powerbank die Betriebsdauer entscheidend verlängern. Vor Beginn der Wanderung sollten auch noch einmal die wichtigsten Notfall-Kontakte im Handy gecheckt werden.
Das Mobiltelefon ist bei einer Wanderung so etwas wie die digitale Variante des Multitool-Messers. Es dient nicht nur zum Telefonieren, sondern kann vor allem auch bei der Navigation gute Dienste leisten. Deshalb ist es wichtig, auch ein paar gute Wanderapps auf das Smartphone zu laden und sich im Vorfeld auch mit deren richtiger Bedienung auseinanderzusetzen. In manchen Fällen können Informationen zur Route auch schon vor Beginn der Tour daheim heruntergeladen werden und stehen so auch ohne Netzabdeckung zur Verfügung.
Nicht vergessen:
Ausweisdokumente sowie ein Infoblatt mit Angaben, welche Personen im Falle eines Unfalls verständigt werden sollen, welche Allergien vorhanden sind und welche Medikamente eingenommen werden. Eine Kopie dieses Infoblatts sollte auch einer Begleitperson ausgehändigt werden. In der warmen Jahreszeit sollte darüber hinaus keinesfalls auf eine Sonnenbrille mit gutem UV-Schutz und Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor vergessen werden. Das gilt vor allem dann, wenn es in die Berge geht. Denn am Gipfel ist die Sonneneinstrahlung noch viel höher als im Tal.