Letztes Jahr im Sommer hatte ich das Vergnügen für etwas mehr als einen Monat Kuba zu bereisen. Das war schon immer ein Traum von mir, der nun in Erfüllung ging. Seitdem ich meine rebellische Phase hatte und über Che Guevara und Fidel Castro gelesen hatte, wollte ich mehr über dieses Land wissen. Man denkt immer der Alltag würde gewisse Dinge nicht zulassen, aber darauf darf man auf keinen Fall hören. Meine Reise hat sich definitiv gelohnt, da ich viele nette Menschen getroffen habe und viel von Kuba gesehen und über den Inselstaat gelernt habe.
Die Vorbereitung
Obwohl ich schon einige Dinge über Kuba wusste, habe mich aber dennoch auf der Internetseite des Auswärtigen Amts informiert, da dort alle wichtigen Informationen zur Einreise und Aufenthalt geboten werden. Vor allem bei dem Visaantrag hatte ich meine Bedenken, allerdings wurde dieser schon nach zwei Wochen genehmigt und ich konnte ihn an der Botschaft abholen. Wer beabsichtigt weniger als 30 Tage in Kuba zu bleiben, der benötigt lediglich einen Reisepass.
Die ersten Tage in Havanna
Mein Flug ging direkt von Frankfurt nach Havanna, die atemberaubende Küstenstadt mit etwas mehr als zwei Millionen Einwohnern. Da Havanna das politische Zentrum von Kuba ist, zeichnen viele Regierungsgebäude sowie Botschaften das Stadtbild. Eigentlich bin ich kein großer Liebhaber solcher Regierungsstädte, allerdings war ich wirklich bezaubert von Havanna. Es war einfach, als würde man in eine andere Welt eintauchen. Die Architektur der Gebäude, die Anlagen der Stadt und auch die Autos, die mich in der Zeit zurück versetzten, beeindruckten mich sehr. Zunächst war ich noch der Ansicht, dass ein Europäer etwas besonderes auf Havanna sei, allerdings interessierten sich die Habaneros kaum für mich, da die Stadt tatsächlich ein durchaus touristisch geprägter Ort ist. Als ich vom Flughafen in das Stadtzentrum kam, wollte ich mich erst einmal treiben lassen und nicht groß planen, was ich mir zuerst anschauen sollte. In einem Cafe, indem ich pausierte, da das tropische Klima doch sehr auf mich wirkte, lernte ich den Besitzer kennen, der an diesem Tag nicht besonders viel zu tun hatte. Wir unterhielten uns ein wenig und er lud mich tatsächlich nach wenigen Minuten ein, bei ihm zu übernachten. Er erklärte mir den Weg und sagte, ich solle später einfach zu ihm und seiner Familie kommen. Ich war überwältigt, da ich kein Hotel gebucht hatte und so übernachtete ich drei oder vier Tage bei ihm.
Havannas Reiz
Nach meinem Aufenthalt bei dem Besitzer des Cafes nahm mich noch eine Freundin von meiner Bekanntschaft auf, die mir unbedingt die ganze Stadt zeigen wollte. Eigentlich wollte ich noch etwas mehr von Kuba sehen, aber da ich meine Reise relativ unvorbereitet in Bezug auf Sehenswürdigkeiten geplant hatte, wurde ich schnell überzeugt noch ein bisschen in Havanna zu bleiben. So sah ich nicht nur die touristischen Sehenswürdigkeiten, wie Museen, deren Eintritt besonders niedrig war, Kirchen und Festungen, das beeindruckende Kapitol oder die Altstadt, die zum UNESCO-Kulturerbe erklärt wurde, sondern lernte auch viele Dinge über das Leben in Kuba und die politische Lage. Besonders schön waren die Momente, in denen ich mich fast selbst wie ein Kubaner fühlte, da meine neue Freundin mich tief in das Leben in Havanna mitnahm, wie es nicht jeder Tourist zu sehen bekommt.
Ausflug für zwei Wochen
Nach einigen Tagen wollte ich dann aber doch ein wenig mehr von Kuba sehen, meine Freundin wollte mich tatsächlich begleiten, da sie auch relativ wenig von Kuba gesehen hatte und eigentlich nur in Havanna lebte. Mit Bus und Bahn bewegten wir uns Richtung Westen. Von Zeit zu Zeit trampten wir auch, allerdings waren die Straßen teilweise kaum befahren, so dass wir meistens doch mit den Busunternehmen vorliebnahmen. Die Straßen und Infrastruktur außerhalb der größeren Städte ist eine absolute Katastrophe, sofern man sie mit den Strukturen in Deutschland vergleicht. Dennoch hatten wir sehr viel Spaß auf unserer Reise. Wir sahen viele kleinere Ortschaften und lernten, dank meiner netten Begleitung viele Menschen kennen. Wir erreichten die westlichste Stadt der Provinz Pinar del Rio mit der gleichnamigen Hauptstadt, in der wir auch eine Nacht blieben. Dort waren wir sehr empört, da uns ein Einheimischer von der Abholzung der Wälder am nahgelegenen Fluss berichtete, seitdem der Fluss nur noch ein Abwasserkanal war.
Das Ende meiner Reise
Nach vielen tollen Erlebnissen und neuen Lernerfahrungen, wie zum Beispiel einige unerwartete Stromausfälle in kleineren Städten, die sich später als absichtliches Abschalten entpuppten, um die Energieversorgung zu gewährleisten, endete mein Aufenthalt. Abschließend möchte ich sagen, dass sich meine Reise definitiv gelohnt hat. Die Menschen sind super und ich plane schon meinen nächsten Trip nach Kuba.
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