Urlaub am Gardasee – ein Reisebericht © pixabay.com
Als wir im letzten Jahr unseren Herbsturlaub planten, stand nur eines fest: Wir wollten wieder nach Italien, unser liebstes Urlaubsland. Sizilien kannten wir, Kalabrien und Ligurien, wir hatten auch Rom, Neapel und Genua gesehen. Aber wie wäre es einmal mit dem Gardasee? An ihm waren wir immer vorbeigefahren. Wenn wir mit unserem Wohnmobil rund um den See fahren würden, hätten wir gleich drei italienische Regionen bereist: Südtirol, die Lombardei und Venetien.
Traumsee Lago di Garda
Der Gardasee ist mit 370 Quadratkilometern der größte und wohl auch der schönste der italienischen Seen. Seine Lage ist fantastisch. Am Nordufer erheben sich die Zweitausender der südlichen Kalkalpen mit dem Monte Cadria, dem Monte Altissimo di Nago und dem Monte Baldo, das Südufer ist flach und geht in die Po-Ebene über. Im Osten gibt es große Weinbaugebiete, hier gedeihen Bordolino-, Soave- und Valpolicella-Trauben. Aber hier wachsen auch Palmen, Zypressen, Orangen- und Zitronenbäume und Oliven. In den Parks und Gärten gibt es Hibiskus-Sträucher, Oleander und Mimosen.
Die Anreise zum Gardasee
Als wir Anfang Oktober aufbrechen, ist es in Deutschland schon herbstlich. Aber wir fahren ja der Sonne entgegen. Am ersten Tag schaffen wir es bis zum Reschenpass. Hier ist allerdings schon beinahe Winter. Es ist sehr kalt auf dem Rastplatz in 1.500 Metern Höhe und der Sturm rüttelt am Wohnmobil. Am nächsten Morgen fahren wir Richtung Meran. Abseits der Hauptstraßen besuchen wir auf dem Weg den türkisblauen Tennosee, das Dorf Tenno und den malerischen Ort Canale mit seinen uralten Steinhäusern, engen Gassen, Brücken und Bögen. Auf der Weiterfahrt nach Vorone und Riva sehen wir zum ersten Mal den glitzernden See in der Tiefe liegen, traumhaft schön. In Riva beginnt die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts gebaute Straße rund um den Gardasee.
Torbole und Malcesine – Sehenswürdigkeiten
Unsere Seetour beginnt in Torbole. Der Ort war früher ein verträumtes Fischerdorf, heute ist er ein turbulenter Ferienort und ein Paradies für Windsurfer. Wir machen noch einen Abstecher nach dem nahegelegenen Nago und fahren dann weiter nach Malcesine. Dieses Städtchen wird oft „Perle des Gardasees“ genannt und wir verstehen auch warum. Malcesine liegt malerisch unterhalb einer gewaltigen Skaligerburg. Der Ortskern ist mittelalterlich und ganz bezaubernd. Es gibt eine sehr schöne Uferpromenade bis zur Halbinsel Val di Sogno, schöne alte Villen, Restaurants und Souvenir-Läden. Die Badebuchten und Strände sind klein aber fein. Wir finden einen sehr schönen Campingplatz zur Übernachtung. Am anderen Morgen bleibt das Wohnmobil stehen und wir fahren mit der Seilbahn auf den Monte Baldo, 1760 Meter hoch. Von hier aus übersieht man fast den ganzen Gardasee und kann schöne Wanderungen durch die Bergwelt unternehmen. Es sind viele Wanderer und Biker unterwegs. Wir bleiben noch einen weiteren Tag in Malcesine und fahren dann weiter.
Die Stadt Garda
Unser nächster Halt ist in Torri del Benaco und danach erreichen wir die Halbinsel San Viglio. In dem kleinen Hafen essen wir frisch gefangene Sardinen vom Grill und trinken herrlichen Valpolicello dazu. Nachmittags erreichen wir die Stadt Garda, die dem See seinen Namen gab. Garda ist ein sehr lebhafter und quirliger Touristenort, aber er hat viel Charme. Hübsche Villen und Stadthäuser zeugen von vergangener Pracht, die Altstadt ist eng, verwinkelt und ein Einkaufsparadies. Wir finden einen Stellplatz ganz in der Nähe des Hafens . Am nächsten Morgen ist hier Markt. Vor allem Obst und Gemüse, aber auch Krimskrams wird in zahlreichen Buden am Ufer angeboten. Wir bummeln gemütlich über den ganzen Markt und als wir an einem Schiffsanleger vorbeikommen, beschließen wir ganz kurzfristig eine Bootsfahrt nach Peschiera am Südende des Sees zu unternehmen. Hier gibt es einen riesigen Freizeitpark, den Gardapark, der mit seinen Fahrgeschäften und Shows eine der großen Attraktionen der Seeregion ist. Am Abend bringt uns das kleine Schiff zurück nach Garda.
Die Riviera del Garda
Am nächsten Morgen geht es im Nieselregen weiter Richtung Salò, der größten Stadt am Gardasee. Sie liegt schon in der Lombardei und hier beginnt die die „Riviera del Garda“, der bekannteste Küstenstreifen des Sees der durch seine geschützte Lage das ganze Jahr über ein Urlaubsparadies ist. Wir fahren, jetzt wieder im Sonnenschein durch die bekannten Badeorte Gardone, Fasano, Maderno und Toscolano, die wie Perlen aneinandergereiht am Ufer liegen nach Gargagno. Hier verbringen wir noch drei schöne sonnige Tage, dann geht es leider heimwärts. Aber wir wissen schon, in dieses Paradies wollen wir wieder kommen.
Gardasee Videobeitrag
Im folgenden noch ein kurzer Videobeitrag vom Lago di Garda, welcher die unbeschreibliche Schönheit der Gegend zeigt.
Der Gardasee ist definitiv einer der berüchtigtsten Urlaubsorte auf Norditalien. Die Natur dort ist einfach wunderschön.