In Berlin am 13.7.2015, startete unsere Reise in Richtung der Azoren, genauer gesagt nach São Miguel. Vorerst machten wir mit der Fluggesellschaft TAP-Portugal halb zehn eine kurze Zwischenlandung in Lissabon. Danach ging es endlich weiter und um elf landete der Flieger etwas ruppig auf dem Flughafen der Insel in Ponta Delgada, der Hauptstadt.
Diese portugiesische Insel befindet sich zwischen Portugal und Nordamerika in mitten des Atlantiks. Mit einer Fläche von 744,6 km² ist sie die Größte der Azoren und zugleich die am meisten besuchte. Doch trotzdem herrscht kein Massentourismus. Dafür sind die Azoren einfach zu wenigen Menschen bekannt. Das Klima ist mit 23 bis 25 Grad im Sommer sehr angenehm und daher auch die beste Reisezeit. Zwar beträgt die Luftfeuchtigkeit um die 80 bis 90 Prozent, doch das ist auszuhalten, denn der Wind bringt Abkühlung. In den Wintermonaten sinkt die Temperatur so gut wie nie unter 10 Grad.
Gerade für Wanderer ist diese Insel ein wahres Paradies. In den Sommermonaten ist die Regenwahrscheinlichkeit zwar auch relativ hoch, allerdings nicht so sehr wie im Winter oder Herbst. Wir hatten Glück. Zehn Tage verbrachten wir unseren Urlaub dort und es regnete nur zweimal und das nicht einmal sehr lang. Die Regenschauer sind meist recht kurz und wenn zum Beispiel im Süden Regen fällt, strahlt die Sonne im Norden.
Unser Hotel „Bahia Palace“ befand sich im Süden der Insel, direkt am Meer mit dunklem Strand, in Agua D’Alto. Das Hotel verfügt sogar über ein eigenes Shuttle und natürlich einen sauberen schönen Pool. Wir wurden mit dem Taxi vom Flughafen abgeholt. Kaum auf der „Autobahn“ (Man darf nicht mehr als 100 Km/h fahren.), war ich völlig überwältigt von dem satten Grün. Links die Berge und Rechts das Meer – einfach traumhaft. Fast immer befinden sich große Hortensienbüsche am Straßenrand-typisch Azoren. 14 Uhr durften wir dann einchecken.
Unser erster Ausflug begann am nächsten Tag nachdem wir unseren Mietwagen vom Hotel bekamen. Unsere Fahrt führte über zahlreiche Berge und um etliche Kurven. Das erste Ziel war ein Aussichtspunkt von dem man auf den See „Lagoa do Fogo“ und die Nordseite mit Meer blicken konnte. Auch sehr typisch ist der Nebel in den Bergen. Das gibt der Insel einen mystischen Eindruck. Doch allerdings sollte man Acht auf Kühe geben, die auf den Straßen gemächlich zur nächsten Weide wandern. Vor allem in den Kurven – uns ist das passiert – zum Glück ohne Zusammenstoß.
Nach der Aussicht fuhren wir in den „Terra Nostra Garten“ im Ort Furnas. Lange haben wir ihn gesucht, denn es sieht so ziemlich alles gleich aus in Furnas, doch dann waren wir endlich am Ziel. Ein wunderschöner Garten, sogar mit einer riesigen warmen Eisenquelle zum Baden. Da das Klima auch durch den Golfstrom bestimmt wird, kann man auf den Inseln Pflanzen aller Art anpflanzen. Nach dem ausgiebigen Spazieren im Garten, ging es zum nicht weitentfernten See „Lagoa das Furnas“. An diesem befinden sich zahlreiche Picknickplätze und Schwefelquellen. Hier wird auch ein Eintopf in der warmen Erde zubereitet. Picknickplätze und Aussichtspunkte (Mirdouros) findet man so gut wie überall, denn die Insulaner lieben es mit Familie oder Freunden gemeinsam zu entspannen.
Weitere Bilder vom Lagua des Furnas:
Am nächsten Tag waren wir in Sete Cidades. Dort befinden sich die zwei Seen „Lagoa Azul“ und „Lagoa Verde“. Der eine blauschimmernd, der andere grünlich. Auch dort eignet es sich, zu wandern. Umgeben sind die Seen von sattgrünen bewaldeten Bergen und Nebelschwaden. Ein kurzer Abstecher zur Felsenlandschaft von Mosteiros ist auch sehr lohnenswert, da es direkt zwischen den Felsen, geschützt vor Strömungen und Wellen, einen Naturpool gibt.
Am 16.7.15 machten wir uns auf den Weg nach Ponta da Madrugada, ein Aussichtspunkt. Dieser befindet sich zwischen Pedreira und Agua Retorta. Sehr gepflegt und schöne Aussicht auf Meer, Berge und ein kleines Örtchen. In Nordeste führt ein 500 Meter langer Weg hinunter zu einem Leuchtturm mit schöner Aussicht auf das Meer. Allerdings ist der Leuchtturm nicht offen und die Steigung des Berges beträgt 35%. Trotzdem sehr schön und ruhig. Abends nahmen wir noch ein Bad in unserer Bucht. Wem dunkler Sandstrand nichts ausmacht, dem wird es sicher sehr gefallen.
Die Caldeira Velha besuchten wir am nächsten Tag. Das ist eine warme Eisenquelle, umgeben von unzähligen Baumfarnen mit kleinem Wasserfall und Schwefelquellen. Wir fühlten uns wie in der Urzeit. Der Eintritt kostet nur sehr wenig, wie eigentlich alles auf den Azoren. Egal, ob Busticket, Taxi, Espresso oder Schwimmbäder. Das einzige was etwas unpraktisch ist, ist dass man mitten in der Kurve Parken muss, da es nur wenige Parkplätze gibt.
Nicht weit von unserem Hotel befindet sich der Ort Vila Franca do Campo. Dieser besitzt einen Hafen und Geschäfte, in denen man Walbeobachtungstouren buchen kann oder sogar das Schwimmen mit Delfinen. Unter anderem kann man vom Hafen aus zu der kleinen Insel „Ileu Vila Franca Campo“ schippern und in ihrer Bucht schwimmen. Man trifft dort auch Papageienfische an. Leider fand dieses Jahr das Red Bull-Klippenspringen statt, was aber trotzdem interessant war.
Den darauffolgenden Tag buchten wir für den 20.7.15 die Walbeobachtungstour in Ponta Delgada. Danach fuhren wir nach Ribeira Grande im Norden und fanden eine Schwimmanlage mit mehreren Pools und kleinem Strand. Drei Liegen bekommt man für zwei Euro mit Unterlage.
Den siebten Tag verbrachten wir am Pool und am Strand und gaben das Mietauto ab.
Endlich war nun der Tag der Wale! Mit dem Shuttle ging es nach Ponta Delgada. Unseren Ausflug buchten wir bei Picos de Aventura. Wir schipperten mit einem bedachten Boot aufs Meer. Nur wenige Minuten und es waren die ersten Delfine zu beobachten-Tümmler.
Nach weiterer Fahrt bekamen wir insgesamt drei Pottwale zu Gesicht und später noch zwei Gemeine Delfine. So eine Bootstour sollte man sich nicht entgehen lassen. Auf Englisch gibt es auch viele Erklärungen zu den Tieren. Nachher bummelten wir noch etwas durch die schwarz weiße Hauptstadt.
Den Tag vor der Abreise verbrachten wir nochmals im Hotel und an einer kleinen Strandbar, um nochmals die Ruhe der Insel zu spüren.
Der Tag der Abreise war nun viel zu schnell da und so flogen wir zurück. Auch wieder mit Zwischenstopp in Lissabon. Diesmal hatten wir fünf Stunden. Somit sind wir mit dem Taxi für ungefähr acht Euro in die Altstadt gefahren. Auch Lissabon ist eine Reise wert.
Wem Zwischenlandungen nichts ausmachen und der gerne mal etwas von Lissabon sehen will, der bucht am besten seine Reise mit TAP-Portugal. Mit SATA gibt es aber auch Direktflüge. Im Sonnenuntergang flogen wir wieder nach Berlin.
São Miguel gefiel mir richtig gut, da es dort keine Hektik gibt. Alle Bewohner sind sehr freundlich und ein Taxifahrer erzählte uns sogar, dass auf der Insel nicht gehupt wird. Sie nehmen alles sehr gelassen und das überträgt sich dann auch auf die Urlauber. Die Landschaft mit dem Grün ist einfach so unbeschreiblich schön und die Kraterseen zeigen, dass die Inseln vulkanischen Ursprungs sind.
Bildquellen: © Sophie Oltenbürstel
Tolle Insel!! Wie sieht es denn mit Bademöglichkeiten auf Sao Miguel aus?