Abruzzen Reisebericht - Urlaub in Alba Adriatica.

Ein Urlaub in den Abruzzen – Italien am Puls des Lebens

Italien, allein dieses Wort lässt Freunde des Mittelmeerraumes ein Glücksgefühl verspüren. Denn ein Urlaub in Italien verspricht Sonne, hervorragendes Essen, guten Wein und ein Lebensgefühl, wie man es anderswo nur selten findet. Vorausgesetzt man wählt den richtigen Urlaubsort.

Die Wahl des Ziels ebnet den Weg

Italien hat zwei ganz unterschiedliche Tourismuskulturen. Die eine Art des italienischen Tourismus findet man im Norden des Stiefels, am ausgeprägtesten in Venezien. Hier tummelt sich in jedem Sommer eine Touristenschaar aus aller Herren Länder. So trifft man hier Russen und Osteuropäer aus unterschiedlichen Ländern, Engländer, Franzosen, Schweizer und schließlich natürlich eine Menge deutsche Touristen. Doch Venezien und den dazugehörigen Rummel kannten wir, wir wollten einmal ein anderes Italien kennenlernen. Und so hörten wir erstaunt, dass Italien immer italienischer wird, je tiefer man in den Süden kommt. So war schnell klar, dass es diesmal ein südlicheres Ziel sein musste.

Auto oder Flugreise – der Weg ist das Ziel

Es stellte sich die Frage, welche Region nun wirklich das Ziel unserer Wahl werden würde und wir entschieden uns schließlich für die Abruzzen, eine Bergregion direkt an der Ostküste Italiens, einige hundert Kilometer unterhalb Venedigs. Es gibt zwei Möglichkeiten in die Abruzzen zu reisen. Je nach Ausgangsort beträgt die Entfernung von Deutschland aus zwischen 1.000 und 1.800 Kilometer. Für uns waren es etwa 1.500. Wir entschieden uns gegen eine Flugreise. Wählt man den Flieger hat man die Möglichkeit zum Beispiel von Frankfurt Hahn aus die etwas größere Stadt Pescara mitten in den Abruzzen anzufliegen. Von hier aus kommt man leicht mit einem Taxi oder dem Bus in eine der umliegenden Küstenstädte, wo man eine Menge Hotels und Apartmenthäuser findet.

In Bayern auf dem Weg nach Italien - Alpenpanorama © pixabay.com

In Bayern auf dem Weg nach Italien – Alpenpanorama © pixabay.com

Wir wählten aber das Auto. Und wurden auf der gut zwanzigstündigen Fahrt dafür mehr als entschädigt. Unser Weg führte an München vorbei, durch Österreich, über den Brenner nach Italien hinab. Das Bergpanorama, das den Reisenden auf dieser Strecke erwartet, ist atemberaubend. Nach einem traumhaften Sonnenaufgang in den Bergen kamen wir die Italienische Ebene hinab, am Gardasee vorbei, immer weiter in den Süden. Es war beeindruckend, wie sich das Bild der Landschaft und der Umgebung wandelte. Man spürte mit jedem Kilometer Wegstrecke, dass man tiefer in den Süden dieses Landes eintauchte, immer näher an das urtümliche Italien heran. Schließlich führte unsere Fahrt an Bologna vorbei auf die Autostrada Adriatica, eine Autobahn, die an der Adriaküste entlang führt. Auch hier war es die Landschaft und die verschiedenen Eindrücke, die uns die ganze Fahrt über begeisterten. Zur linken Hand das Meer, zur rechten die Berge der Abruzzen bietet diese Autobahn zwischen Tunneln und kleinen Tälern, die sie durchquert, eine Vielzahl an wundervollen Eindrücken, die man auf keinen Fall verpassen sollte.

Die Küstenstädte der Abruzzen – Urlaub auf Italienisch

Wir hatten vorher viel über die wundervollen Strände und die Herzlichkeit der Menschen in dieser Gegend Italiens gehört. Umso überraschter waren wir, als unsere Erwartungen dahin gehend noch übertroffen wurden. Wir hatten ein Apartment in einem Haus mit fünfzehn Wohneinheiten in der Küstenstadt Alba Adriatica gebucht. Hier wurde nur die Unterkunft vermietet, Selbstversorgung war das Zauberwort. Die Lebenshaltungskosten waren normal, nicht überteuert oder mit Tourismusaufschlägen belastet. Und schnell stellten wir fest, dass selbst am Strand und in den Touristenbars mehr Italienisch gesprochen wurde, als irgendeine andere Sprache. Kein Wunder, gilt die Region doch bei Italienern von Mailand bis Rom als Urlaubsregion Nummer eins im eigenen Land. Und so findet man hier unten nur sehr selten einen Ladeninhaber oder eine Bedienung in einer Pizzeria, die Deutsch sprechen. Umso erfreuter sind die Einheimischen, wenn man in gebrochenem Italienisch versucht, sich mit ihnen zu verständigen. Allein der Versuch bringt dem Urlauber bereits eine Menge Sympathien ein.

Touristenorte am Meer, italienische Dörfer im Inland

Die Städte, die direkt am Meer liegen, wie Alba Adriatica, Tortoreto Lido, Colonnella oder Martinsicuro sind zwar stark auf Tourismus ausgelegt, aber eben auf italienischen Tourismus. Das spürt man in jeder Cocktailbar, in jeder Pizzeria, jedem Restaurant und jeder Gelateria. Auch am Strand, wenn man den Gesprächen der umliegenden Touristen lauscht. Allein der Klang des Italienischen, das dort absolut allgegenwärtig ist, verschafft bereits das wundervolle Gefühl von Urlaub und Entspannung. Die abendliche Einkehr in einer Birreria ist auf jeden Fall zu empfehlen. Eine Birreria ist das italienische Gegenstück zu einem Pub, eine Bar, oftmals gepaart mit einer Pizzeria, in der man eine große Auswahl an verschiedenen Biersorten aus den unterschiedlichsten Ländern verkosten kann. Hier findet das abendliche Leben der jungen Italiener statt. In Alba Adriatica selbst gibt es eine Strandpromenade, an der man allerlei Restaurants, Pizzerien und Gelaterien findet. Dazu eine ganze Reihe von Cocktailbars, Hotels, Einkaufsmöglichkeiten und Spielhallen. Außerdem werden am Strand in den Sommermonaten für die Kinder Hüpfburgen und Kletterparadiese unterschiedlichster Art aufgebaut, sodass für ausreichend Abendunterhaltung gesorgt ist.

Möchte man etwas raus aus dem touristischen Trubel, so ist der Weg in die urtümlichen italienischen Dörfer hoch oben in den Abruzzen nicht weit. Das nächstgelegene Dörfchen dieser Art ist Tortoreto Alto, nur wenige Kilometer von Alba Adriatica entfernt im Inland. Von hier oben aus hat man einen herrlichen Blick über die Küste und das Meer und vor allem hat man in diesem kleinen nur wenige Hundert Seelen zählenden Dörfchen viel Ruhe zum Entspannen. Die kleinen, typisch italienischen Gässchen sind hier oben natürlich inklusive. Je weiter man ins Inland kommt, desto mehr historische Kirchen, kleine burgartige Bauten und gemütliche Dörfer findet man hier. Eine Fahrt aufs gerate Wohl in die Berge hinein lohnt sich auf jeden Fall, man wird immer mehrere Orte finden, die einen Besuch wert sind.

Ausflugsziele und Städte in der Umgebung

Die nächsten größeren Städte in der Umgebung sind San Benedetto del Tronto im Norden, Pescara im Süden, Teramo im Südwesten und Ascoli Piceno im Westen. Der Stadt Teramo verdankt dieser Teil der Abruzzen auch seinen Namen, denn Alba Adriatica gehört zur Provinz Teramo. Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel ist die etwas weiter entfernte Stadt L´Aquila. Und wenn man bereit ist, eine gut zweistündige Autofahrt auf sich zu nehmen, kann man von hier aus auch wunderbar die Ewige Stadt Rom auf der Westseite des Stiefels erreichen.

Darüber hinaus findet man im Inland, mitten in den Abruzzen, eine Reihe von Nationalparks, die mit einer wunderbaren Vielfalt an Tieren und Pflanzen aufwarten können.

Freizeitgestaltung in Alba Adriatica

Doch auch der Strand von Alba Adriatica hat eine Menge zu bieten. Angefangen von der bereits genannten Promenade, über einen großen Pinienwald, der direkt am Strand liegt und einen großen Kinderspielplatz beherbergt, bis hin zum Strand selbst, wo man Volleyballnetze und auch Fußball Kleinspielfelder findet, auf denen regelmäßig Turniere zwischen Touristenteams ausgetragen werden. Die Wasserqualität hier in Alba ist ebenfalls hervorragend, was die blaue Flagge beweist, mit der die Stadt in den letzten Jahren mehrfach ausgezeichnet worden ist.

Ein echtes Highlight bietet sich dem Touristen im August zu Maria Himmelfahrt, in Italien Ferragosta genannt. Zu diesem Feiertag wird hier eine große Parade mit verschiedenen Mottowagen, Feuerwerk und einer großen Partie in der ganzen Stadt veranstaltet. Feiern auf Italienisch, ein Erlebnis, das man auf keinen Fall verpassen sollte.

Wer einen umfangreicheren Einkaufsbummel machen möchte und dabei sowohl einen klassischen Supermarkt als auch Bekleidungs- und Technikgeschäfte sucht, ist im nahe gelegenen Centro Commerciale Val Vibrata, einem großen Einkaufszentrum mit angegliedertem Outletcenter, genau richtig aufgehoben.

Verschiedene Nachtmärkte in Alba Adriatica laden ebenso zum Bummeln und Einkaufen ein, wie die beiden Wochenmärkte, einer am Strand am Südende der Stadt (mittwochs) und der andere auf dem Marktplatz selbst (montags).

Wetter: Das Klima in Alba Adriatica

In Alba Adriatica findet man das typisch mediterrane Klima. Mit milden Wintern und warmen Sommern lädt diese Region Italiens zu jeder Jahreszeit zu einem Besuch ein. Wer allerdings einen Badeurlaub hier verbringen möchte, sollte sich auf die Zeit zwischen Ende Mai und Mitte Oktober beschränken. Hier liegt der Durchschnitt in jedem Monat bei über 20 Grad Celsius. Auch die Wassertemperatur, im Mai noch bei 18 Grad, ab Juni bei 21 Grad, steigt im Sommer kontinuierlich an, bis sie im August 24 Grad erreicht hat.

Spezialitäten des Landes

In den Abruzzen findet man so einiges, was man als landestypische Spezialität bezeichnen kann. Das beginnt mit dem Limoncello, dem typisch italienischen Limonenlikör, geht über die Abruzzese, eine hervorragende Salami aus der Umgebung und endet bei verschiedenen italienischen Nudelgerichten, die man hier in jedem Restaurant findet. Vor allem das Olivenöl aus dieser Gegend, das durch seine Milde und seine extrem ölige Konsistenz besticht, ist sehr empfehlenswert. Die Einheimischen benutzen dieses Öl oftmals sogar als Brotaufstrich. Der Landwein der Region ist in der Regel eher trocken, aber die Tomaten und Feigen, die man hier zuhauf findet und in der richtigen Jahreszeit sehr günstig auf dem Markt erwerben kann, sind absolut zu empfehlen.

Spezialität der Abruzzen Region - Limoncello / Limonenlikör

Italien – Urlaub voller Genuss und „la dolce vita“

Es ist das Lebensgefühl, dass den deutschen Urlauber immer wieder nach Italien zieht. Dieses Gefühl von Unbeschwertheit, von Freiheit, von leben und leben lassen. In den Küstenstädten der Abruzzen, wie zum Beispiel in Alba Adriatica, findet man dieses Gefühl noch mal mehr als in den nördlicheren Regionen. Wer Italien liebt und eine Auszeit vom Alltagsstress sucht, ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse.

1 Kommentar

  1. Alex Springston 19. November 2014

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